Naherholung an der Wupper: Wupperschiene bekommt 41.000 Euro

RP – 25. Oktober 2019

Wupperorte Der FDP-Landtagsabgeordnete für den Oberbergischen Kreis, Bodo Middeldorf, überreichte dem Verein am Mittwoch 41.000 Euro an Fördermitteln. Damit soll ein klassischer Personenwagen aus den 1920-er Jahren restauriert werden.

Bodo Middeldorf, Landtagsabgeordneter und verkehrspolitischer Sprecher der FDP, begleitet das Projekt des Vereins Wupperschiene schon viele Jahre. Er weiß, was den Vereinen, die sich Mammutprojekte wie die Revitalisierung einer historischen Bahnstrecke vornehmen, unter den Nägeln brennt. Bislang gab es keine Fördermittel, die für solche Projekte frei verfügbar waren. Auf die Initiative des FDP-Politikers hat sich das geändert. „Diese Fördermittel sind frei einsetzbar für Wagenmaterial. Von Kollegen gab es die Befürchtung, dass die Fördermittel, etwa eine halbe Millionen, nicht abgerufen werden, aber da haben sie sich getäuscht. Es sind 39 Anträge eingegangen, aus denen wir auswählen mussten“, sagt Bodo Middeldorf. Er ist froh, dass 41.000 Euro an den Verein Wupperschiene gehen.

Ulrich Grotstollen, Vorsitzender des Vereins, will versuchen die Fördermittel noch dieses Jahr auszugeben. „Wir werden das Geld nutzen, um einen klassischen Personenwagen aus den 1920er-Jahren zu restaurieren“, sagt er. Gekauft wurde der Wagen bereits 2015. Aktuell steht er im Rheinischen Industriebahnmuseum in Köln. „Wir haben bereits mit der Restaurierung angefangen und sind dabei auf weitere Schäden unter der Oberfläche gestoßen. Die Restaurierung muss von Spezialisten und mit Eigenleistung bewältigt und finanziert werden.“

Info

Diesellok der Wupperschiene erleben

Start Die Sonderzugfahrt des Fördervereins Wupperschiene in Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Industriebahnmuseum in Köln startet am kommenden Sonntag, 27. Oktober, ab

10 Uhr vom Kölner Hauptbahnhof aus. Für diese sicher interessante Tour sind nur noch wenige Plätze frei.

Höhepunkt: Die Wupperschiene-Diesellok wird im Bergischen im Sonderzugeinsatz zu sehen sein. Sie wird Reisezugwagen durch das Bergische Städtedreieck ziehen. Höhepunkt wird die Befahrung der Müngstener Brücke.

Problematisch wird für Ulrich Grostollen die Suche nach den richtigen Fachleuten, denn die sind fast immer ausgebucht. Kann der Verein die Fördersumme nicht in 2019 abrufen, muss auf das Geld Zinsen bezahlt werden. „Die Zeit ist begrenzt, das ist nicht optimal, aber es gibt Lösungen. Im nächsten Jahr soll es ein vergleichbares Förderprogramm geben“, sagt Bodo Middeldorf.

Der klassische Wagen, der nun restauriert werden soll, ist mit Holzsitzen ausgestattet und gehört zur 3. Klasse. Im Volksmund nennt man diese Wagen „Donnerbüchse“. Ulrich Grotstollen hofft, dass der Wagen im kommenden Jahr über den ersten Teil der Strecke, also von Wuppertal-Rauental bis Beyenburg, fahren kann. Die größten Arbeiten auf diesem Teil der Strecken sind abgeschlossen. „Wir haben eine neue Weiche in Beyenburg eingebaut, der Tunnel ist fertig, der Hangrutsch ist behoben, und die Arbeiten an der Stützmauer in Beyenburg sind auch abgeschlossen.“ Die Wupperschiene-Diesellock ist instand gesetzt und wird am kommenden Wochenende erstmals im Bergischen fahren. Sie wird auch die Donnerbüchse ziehen, sobald der Wagen restauriert ist. Die Übergabe des Förderbescheids nutzte Bodo Middeldorf am Mittwochmittag, um die restliche Strecke der Wupperschiene kennenzulernen. Das geht am besten über die Draisinen des Vereins Wuppertrail, die zu einer wichtigen Attraktion des Bergischen Landes geworden sind. Armin Barg, Vorsitzender des Vereins, stellte eine Draisine für die Gäste zur Verfügung und fuhr auch selber mit.

Schön, dass Bodo Middeldorf unsere Projekte begleitet und uns unterstützt“, sagt Barg.

Interesse zeigte auch Ulrich Reuter, ebenfalls Mitglied des Landtages der FDP-Fraktion. Er fuhr auf den Draisinen mit und erkundete die Strecke durch Wuppertal und Radevormwald.

Für die Ehrenamtler des Fördervereins Wupperschiene ist die Förderung von 41.000 Euro eine große Hilfe und ein wichtiges Signal. „Wir sind kurz vor dem Ziel, einen Teil der Strecke zu befahren. Die Förderung macht uns den Endspurt auf jeden Fall leichter“, sagt Grotstollen.