Wie allgemein bekannt arbeitet der Verein Bergische Bahnen / Förderverein Wupperschiene e.V. mit Nachdruck daran, die Bahnstrecke der Wuppertalbahn wieder mit Zügen zu befahren. Als erster Schritt versuchen wir den Abschnitt von Wuppertal-Rauenthal bis in den Ausflugsort Beyenburg in Betrieb zu nehmen.
Auf der Mängelliste hierfür standen unter anderen auch die beiden Weichen des Beyenburger Bahnhofs. Die Schwellen dort waren bereits von 1958, was man dem Holz auch stark ansah, bzw. auch nicht mehr da sie teilweise komplett zerfallen waren. In der der Regel halten Holzschwellen ca. 30-40 Jahre und nicht mehr als 60. Kurzum war so nicht an eine Befahrung zu denken, weshalb die Schwellensätze nun getausch werden mussten. Glücklicherweise standen uns über das Förderprogramm Bergischer Ring e.V. als Teil der Regionale 2006 noch Mittel zur Verfügung, diese Arbeiten fremd zu vergeben. Da bei öffentlich geförderten Maßnahmen nicht einfach ein Unternehmen beauftragt werden darf, musste hier eine Ausschreibung der Arbeiten erfolgen.
Um Kosten zu sparen, wurden die Planungen hierfür sowie die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen durch den Verein Wupperschiene in Eigenregie erstellt. Auch wurde Schotter, Befestigungsmaterial sowie die Baubegleitung durch uns gestellt. Anfand des Jahres 2019 begann dann die Vergabephase. Insgesamt gab es 10 Bieter für die Arbeiten und somit ein reges Interesse. Aus dem Vergabeverfahren ging die Firma Hundhausen aus Siegen als wirtschaftlichster Bieter hervor und wurde somit mit de Arbeiten beauftragt.
Im Juli ging es dann los. Insgesamt dauerte das ganze rund zwei Wochen. Leider hatten wir uns den heißesten Zeitraum aller Zeiten ausgesucht, was die Arbeiten zwar erschwerte, aber nicht komplett ausbremsen konnte. Im Vorfeld war aber erstmal der Verein gefragt und das bei uns noch vorhandene Baumaterial zur Baustelle zu transportieren. Und dort zwischenzulagern. Hierfür wurde an der Kurvenstraße extra eine Umschlagfläche geschaffen, wofür noch in Absprache mit Straßen NRW das Geländer der dortigen Straße provisorisch rückgebaut wurde.
Mitte Juli ging es dann richtig los. Als erstes wurde ein Zweiwegebagger nach Beyenburg gebracht. Es folgten diverse Anbaugeräte sowie Materialcontainer und die neuen Weichenschwellen. Es wurde damit begonnen die Weiche 10 zu bearbeiten. zuerst murde der Stellmechanismus mit dem Hebelgewicht demontiert. Dann wurde begonnen mit einem Saugvorsatz alle Schwellenfächer von alten Schotter zu befreien. Dies kann man sich wie einen großen Staubsauger vorstellen. Diese Arbeitsweise verhindert größere Staubentwicklung und ermöchlich ein präzises Arbeiten auch in engen Bereichen. Nun können die alten Schwellen gelöst und sukzessive gegen neue Schwellen getauscht werden. Nachdem die Schwellen ausgelegt sind, werden diese vorgebohrt und dann mit neuen Schwellenschrauben an den Fahrbahnteien aus Stahl befestigt. Dies geschieht natürlich erst, nachdem gemessen wurde ob die Spur stimmt. Im folgenden Schritt wurde dann der neue Schotter in die leeren Schwellenfächer und auf den Schwellen verteilt, bevor der Stopfvorgang beginnen kann. Hierbei wird der Schotter unter die Schwellen gedrükt und verdichtet um eine stabile Lage der Weiche zu gewährleisten. Am Schluss wird dann noch die neue Weiche planiert, was soviel bedeutet, wie den Schotter glatt zu ziehen. Hiernach ergibt sich dann das typische Erscheinungsbild, das auf den Schwellen kein Schotter mehr liegt. Es folgte Weiche 2 in ähnlicher Weise. Als Besonderheit lässt sich hier erwähnen, dass dort zusätzlich noch ca. 30 Gleisschwellen getausch wurden. Aufgrund der hohen Temperaturen entstand dabei leider eine Gleisverwerfung, die wieder herausgearbeitet werden musste.
Alles in allem kann man aber sagen, dass die Arbeiten zufriedenstellend ausgeführt wurden und die Firma gute Arbeit geleistet hat. An der Stelle sollte aber auch erwähnt werden, dass der organisatorische Aufwand beim Verein vor und während der Bauarbeiten auch immens war. Wer meint, dass Baustellen nach Beauftragung einer Firma reine „Selbstläuifer“ sind der irrt gewaltig!
In der nachfolgenden Galerie finden Sie noch einen interessanten Bildbericht zur Maßnahme. Viel Spaß beim Ansehen!