Der erste Zug erreicht Beyenburg

Probefahrt auf der Wuppertalbahn erfolgreich durchgeführt.

Am 17. Februar 2023 fand ein für den Verein Wupperschiene historisches Ereignis statt. Nach rund 25 Jahren erreicht der erste Zug den Bahnhof Wuppertal-Beyenburg. Die letzte Fahrt fand hier mit einem Schienenbus im Juni 1997 statt. Um die heutige Fahrt zu ermöglichen waren enorme Anstrengungen seitens des Vereins Wupperschiene nötig, der seit 1989 das Ziel verfolgt einen Museums- bzw. Tourismusverkehr zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Radevormwald-Wilhelmsthal zu etablieren. Über Jahrzehnte sind hier tausende von ehrenamtlichen Arbeitsstunden in den Erhalt bzw. die Sanierung von Gleisanlagen, Brücken sowie Stützbauwerken und dem Beyenburger Tunnel geflossen. Seit einigen Jahren durchweg unterstützt durch Mitarbeiter der Gesellschaft für berufliche Ausbildung (GBA). Der heutige Tag ist nach dem langwierigen und Kräfte zehrendem Streben ein großes Erfolgserlebnis für die vielen fleißigen Helfer die teilweise schon seit über 30 Jahren ihre Freizeit opfern, damit auf den Gleisen der Wupperschiene wieder Züge rollen können. An dieser Stelle auch noch mal ein großes Dankeschön an die zwischenzeitlich schon verstorbenen Mitglieder, die diesem Ereignis nun leider nicht mehr beiwohnen können. Weiterhin auch ein Dank an die vielen Sponsoren und Förderer, die uns über die Jahre immer wieder unterstütz haben. Besonders zu nennen sind hierbei in einer Auswahl vor allem das Land Nordrhein-Westfalen mit dem Projekt „Regionale 2006“ und dem Denkmalförderprogramm, die Nordrhein-Westfahlen-Stiftung, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Mitarbeiter der GBA, die HGK als Consulting, die RSE als Eisenbahninfrastrukturunterehemen, sowie die Sparkassen in Wuppertal und Radevormwaldaber natürlich auch die Privatpersonen, die sich mit Geldzuwendungen an unserem Projekt beteiligt haben. Wir danken auch allen nicht namentlich erwähnten Unterstützern sehr herzlich!

Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt jedoch aktuell noch: Der heutige Zug ist lediglich eine Probefahrt zur Prüfung der Befahrbarkeit der Anlagen. Dies bedeutet, dass hier leider noch keine Fahrgäste die Wupperschiene bereisen können, auch wenn der Probezug schon einen Reisezugwagen mitführt. Dieser transportiert jedoch nur Personen aus dem Reihen der Firma TrainLog GmbH aus Germersheim, die als zuständiges Eisenbahnverkehrsunternehmen die Durchführung der Fahrt verantwortet und uns als Verein damit kurzfristig die Möglichkeit eröffnet hat einen ersten Zug auf die Strecke zu bringen. Weiterhin noch Personen aus den Reihen des Infrastrukturbetreibers RSE Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH aus Bonn, welches sich für die Infrastruktur verantwortlich zeigt und hier für den Verein Wupperschiene tätig ist.

Wann der reguläre Verkehr aufgenommen werden kann, lässt sich hier noch nicht auf den Punkt festnageln. Es wird nach Auswertung der Ergebnisse der Fahrt sicher noch einige kleine Punkte geben, wo noch Arbeiten erforderlich sind bzw. definitiv auch Anpassungen an der Signaltechnik im Bereich der Deutschen Bahn AG in Wuppertal-Rauenthal. Dort wurde leider das Signal der Wuppertalbahn durch Vandalismus vor einiger Zeit zerstört. Aber auch hier sind wir in enger Abstimmung mit der DB und guter Hoffnung hier in Bälde der Öffentlichkeit weitere konkrete Zeiten einer Wiederinbetriebnahme der Eisenbahn nach Wuppertal-Beyenburg nennen zu können.

Der heutige Tag bietet aber schon mal einen ersten Eindruck, wie ein Verkehr auf der Wupperschiene künftig aussehen kann. Auch wenn heute keine vereinseigenen Fahrzeuge den Bahnhof Beyenburg erreicht hat, so ist das Gespann aus einer Lok der Baureihe V60 und einem „Donnerbüchse“ genannten Personenwagen baugleich mit den Fahrzeugen der Wupperschiene, jedoch in abweichender Lackierung. Der Einsatz der Fremdfahrzeuge kommt hier zu Stande, da die Vereinsfahrzeuge aktuell noch in Reparatur befindlich sind. Diese wird jedoch auch in Kürze abgeschlossen sein.

Wir hoffen, dass sich im Laufe des Jahres dann neben den bekannten Draisinenfahrten der Eisenbahnverkehr als weitere Attraktion im oberen Tal der Wupper etablieren wird. Zum jetzigen Zeitpunkt ist klar, dass noch in diesem Jahr der Zugverkehr nach Beyenburg starten kann. Hiermit werden wir mit Beyenburg ein wichtiges touristischen Zentrum und Naherholungsgebiet im Wuppertaler Osten erreichen und an die innerstädtische Talachse anbinden. Der Verein wird weiterhin mit Hochdruck daran arbeiten eine Erweiterung des Betriebes in Richtung der Radevormwalder Wupperorte zu ermöglichen. Eine exakte Aussage zum Zeitpunkt der Betriebsaufnahme ist uns hier aktuell noch nicht möglich. Wir bemühen uns aber schon zeitnah mit dem Eisenbahnverkehr die Stadtgrenze von Radevormwald zu überschreiten.
Hierfür werden auch weiterhin fleißige Helfer gebraucht die an  dieser Aufgabe Spaß haben. Neben den Arbeiten an der Strecke fallen nun auch Arbeiten an den Fahrzeugen und auch am Zug an. Wer also Interesse an der Eisenbahn hat und nicht nur als Einzelkämpfer im Keller eine Modellbahn betreiben möchte ist Herzlich Willkommen bei uns mitzuwirken. Eine Qualifikation ist nicht erforderlich. Nur etwas Zeit und die Lust gemeinsam etwas zu bewegen! Je mehr Begeisterte uns unterstützen, desto schneller kann der Verkehr auch ausgeweitet werden. Bei Interesse einfach melden unter info@wupperschiene.eu oder unter 0177-4926627.